Blüten im Juni: Der Sommer wird gelb

Zum Glück hat es bei uns ordentlich geregnet nach der Mahd im Mai. Deshalb sind die Blüten im Juni wieder zahlreich. Neben Johanniskraut, Pippau und Rainfarn blühen noch diverse andere gelbe Schönheiten am Wegrand. Ich war selbst überrascht, welche Pflanzen da auf einmal noch auftauchten. Der Junikäfer oben sitzt allerdings nicht inmitten einer Blüte, sondern in einer fruchtenden Dolde vom Kälberkropf. Er war so schön, dass er unbedingt mit in den Beitrag musste!
Bevor ich euch die neuen Blüten zeige, müssen wir die allerdings zuerst die Frage klären:

Wer war zuerst wieder da?

Nach dem Kahlschlag Ende Mai habe ich mit Spannung erwartet, welche Pflanze zuerst wieder neu austreibt und blüht. Das Rennen hat ganz klar der Weißklee gemacht. Dicht gefolgt vom Spitzwegerich und ergänzt vom Rotklee. Übrigens ist der Juni ein total spannender Insektenmonat: Zählt doch mal, an wie vielen Blüten in diesem Beitrag ich Insekten mit erwischt habe 😉
Außer den drei ersten Siegern blüht auch der Storchschnabel wieder, der Hahnenfuß streckt sich neu, und manche Gräser blühen zum zweiten Mal. Bei anderen Bekannten kann man beobachten, wie schnell Pflanzen reagieren können, wenn es nötig ist: Kälberkropf, Schöllkraut und Wegrauke haben schon wieder neue Blüten im Juni, allerdings auf viel kürzeren Stielen! Das ist praktisch, weil es einfach schneller geht bis man wieder Samen hat.

Überall gelbe Blüten im Juni

Schaut man sich im Moment mal um an den Wegrändern, so dominiert die Blütenfarbe gelb. Das Schlimme ist: Im Vorbeifahren sieht alles gleich aus! Und ich will euch gerne verraten, auch aus der Nähe kann ich die ganzen gelben Korbblüten nicht immer bestimmen… Aber beginnen wir mit den Blüten, die eindeutig sind:
Mächtige Pflanzen mit großen, graugrünen, dabei sehr ordentlich wechselständig angeordneten Laubblättern sind die Königskerzen (Verbascum densiflorum). Die wunderschönen hellgelben Blüten blühen von unten her auf und so erinnern diese Blumen tatsächlich an große Kerzenleuchter, die am Straßenrand stehen.

Aufgrund ihrer stacheligen Blätter, ist auch die Gänsedistel (Sonchus asper) gut zu erkennen (mit Schwebefliege, li.). Die gelb blühende Pflanze daneben, die fast von Anfang an ein bisschen unordentlich und verblüht aussieht, ist das getüpfelte Johanniskraut (Hyperiam perforatum). Diese Unaufgeräumtheit liegt daran, dass sie gleichzeitig blüht, verblüht und Früchte anlegt; da kann die Optik schon mal ein bisschen leiden… Eine sehr häufige Blume ist derzeit das Jakobs Greiskraut auch Jakobs Kreuzkraut (Senecio jacobaea). Die Laubblätter erinnern ein bisschen an Rucola, finde ich, und die leuchtend gelben Blütensträuße ziehen Insekten an (seht ihr die gierige Schwebefliege im rechten Bild?). Allerdings ist Jakobs Greiskraut für Weidevieh giftig, deshalb kommt es zu Problemen, wenn es in Massen auf Weidewiesen vorkommt.

(Fast) alles gelb

Die Pflanze, die uns mit den niedlichen gelben Knopfblüten-Dolden erfreut, ist der Rainfarn (Tanacetum vulgare) (unten li.). Die Laubblätter sehen aus wie etwas grobe, dunkelgrüne Federn. Rainfarn gehört zu den Korbblütlern. Die Blüten sehen nur deshalb so anders aus, weil sie ausschließlich aus Röhrenblüten bestehen (habe ich hier noch mal erklärt).
Und jetzt wird’s schwierig: Die zarten Korbblüten im rechten Bild oben, die von außen rötlich sind, gehören wohl zum Kleinköpfigen Pippau (Crepis capillaris). Die etwas größeren Korbblüten darunter mit den Pusteblumen dazwischen, gehören – denke ich – zu einem Habichtskraut (Hieracum), allerdings bin ich mir wirklich nicht sicher. Gelbe Korbblüten… die zu bestimmen macht echt keinen Spaß!

Jetzt kommen noch ein paar Blüher, die eindeutig sind. Unten links habe ich einen dichten Bestand von Beinwell entdeckt (Symphytum officinale). Büschel von cremeweißen bis violetten Glockenblüten und große, raue Laubblätter, die im Mittelalter zur Heilung von Knochenbrüchen aufgelegt wurden. Im rechten Bild seht ihr meine blaue Lieblingsblume: Die Wegwarte (Cichoricum intybus). Keine Blüte hat ein herrlicheres Blau! Wegwarten springen einem am Wegrand allerdings nur vormittags ins Auge. Die blauen Blüten öffnen sich morgens, schließen sich aber spätestens mittags wieder. Dann sieht die Pflanze aus wie auf dem Bildchen links neben der Blüte: Etwas sparrig und insgesamt absolut unscheinbar.
Die letzte für heute ist die zarte Schargarbe (Achillea millefolium), deren fedrige Blätter wir schon ganz früh im Jahr gefunden haben. Nun blüht sie auch. In der Regel rein weiß, aber hin und wieder findet man auch welche, die mehr oder weniger tief rosa sind.
Sehr wohltuend, nach all dem Gelb, findet ihr nicht?

3 thoughts on “Blüten im Juni: Der Sommer wird gelb”

  1. Gelb ist eine wundervolle Farbe und dann diese gelbe Blütenpracht, wundervoll, und deine tollen Fotos, herrlich, richtig zum Verlieben, der Sommer ist eine schöne Zeit.
    Danke nochmal

    LG Meike

  2. Herrlich diese gelben Blüten, gelb ist meine Lieblingsfarbe, gelbe Blumen im Haar und ein bisschen Haarschmuck dazu, es sieht wundervoll aus…vielen lieben Dank für die tollen Fotos.

    LG Meike

  3. Wieder einmal schön, was du für uns zusammenträgst!
    Vielen Dank!
    Herrlich, die vielen Krabbelviecher überall!
    Grüße

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