Was macht ein Molch im Herbst?

Neulich haben wir noch die „Matschecke“ in unserem Garten von Wildwuchs befreit. Dabei blieb es nicht aus, den einen oder anderen Bewohner zu stören. Und so machten wir die Bekanntschaft mit 2 freundlichen Molchen. Wie, Molch? Leben die nicht im Teich? So höre ich euch fragen. Ja schon, aber…

Leben der Lurche

Molch, Bergmolch, Triturus
Molch im Herbst

Molche (Triturus)  gehören wie Frösche zu den Amphibien, genauer gesagt zu den Schwanzlurchen (im Gegensatz zu den Froschlurchen). Amphibien benötigen Wasser aber nur zur Eiablage und in ihrer Jugend. Jungtiere atmen mit Hilfe von Kiemen und sind deshalb zwingend auf Wasser angewiesen. Die erwachsenen Tiere haben eine Lunge und können deshalb sowohl im Wasser, als auch an Land leben. Nach dem Sommer kehren sie ihren Laichgewässern den Rücken und suchen sich an Land ein schönes Plätzchen: Feucht und dunkel muss es sein, denn sie sind dann vorwiegend nachtaktiv (es sei denn, sie werden von mir gestört…). Deshalb ist ein Molch im Garten gerade jetzt im Herbst eigentlich gar nichts Besonderes.

Manch eine(r) mag im ersten Moment vielleicht denken, er oder sie habe es mit einer Eidechse zu tun, aber eine Verwechslung ist eigentlich nicht möglich. Eidechsen sind Reptilien und haben eine deutlich schuppige Haut. Meine Molche dagegen haben – wie man deutlich erkennt – eine körnige bis glatte Haut. Da gibt es kein Vertun.

Welcher Molch ist es?

Bei uns in Deutschland sind 4 verschiedene Molcharten verbreitet: Kamm-Molch (Triturus cristatus), Teichmolch (T. vulgaris), Fadenmolch (T. helveticus) und Bergmolch (T. alpestris). Alle stehen streng unter Naturschutz und dürfen nicht gefangen, getötet oder verletzt werden. Zur Paarungszeit im Frühjahr kann man die Arten recht gut unterscheiden. Wenn sie aber im Herbst an Land gehen, „kleiden sie sich um“ und tragen ein viel schlichteres Kleid. Das macht es schwieriger, sie zu unterscheiden. Die einen sind mehr bräunlich, die anderen mehr grau-schwarz. Die einen etwas größer, die anderen etwas schlanker… Was aber alle haben, ist ein überraschend gelb-orangefarbenen Bauch! Und jetzt dürft ihr mal selber an die Artbestimmung meiner Molche gehen:

  1. Kamm-Molch: Oberseite schwarz grau, Unterseite gelb bis orange, mit dunklen Flecken
  2. Teichmolch: Oberseite braun-schwarz, Unterseite orange, mit dunklen Flecken, gefleckte Kehle
  3. Fademolch: Oberseite bräunlich, Unterseite orange, dunkle Flecken, Kehle ungefleckt
  4. Bergmolch: Oberseite schwarz grau, Unterseite orange, keine Flecken

Welchen Molch habe ich hier gefilmt? Wer wagt die Bestimmung? Die Auflösung gibt’s nächste Woche 🙂

Nachtrag vom 27.9.: Jawohl, ihr habt recht. In meinem Garten bin ich auf Bergmolche gestoßen – leuchtend orangefarbener Bauch mit weit und breit keinem einzigen dunklen Fleck.

9 thoughts on “Was macht ein Molch im Herbst?”

  1. Danke für den schönen Blog!
    Habe gestern einen putzmunteren Molch beim Schwimmen in meinem Pool entdeckt… aber sein Bauch war eindeutig hellblau! Ein Teichmolchmännchen???

    1. Lieber Lutz, Molche sind definitiv Fleischfresser. Sie lieben Würmer, Insektenlarven, Schnecken und Krabbeltiere, die ihnen vor die hübsche Schnauze kommen. Auch Kaulquappen müssen dran glauben, wenn sich die Molche zur Paarungs- und Laichzeit im Wasser aufhalten.
      Gruß Helene.

        1. Hallo Beate,
          nein, Muscheln sind für Molche uninteressant. Sie sind zu hart. Da gibt’s sicher für Molche Leckereres in Ihrem Teich: Mückenlarven und so etwas.
          Herzlicher Gruß!

  2. Also da sich der Molch auch kurz von seiner schönsten Seite gezeigt hat und er am Bauch und an der Kehle keine Flecken hat und er zudem gerne klettert (was er aber noch etwas üben muss), tippe ich auf Bergmolch. Richtig??

    1. Ja, ich habe mich über die perfekte Mitarbeit auch gefreut. Viel besser, als wenn ich ihn für euch auf den Rücken gedreht hätte, nicht wahr?
      Gruß Helene

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