Ja, was blüht im Februar am Wegrand? Erstaunlich viel, muss ich sagen! Vielleicht ist ja die Entwicklung der Wegränder dies Jahr aufgrund des „Nichtwinters“ wenig repräsentativ. Andererseits ist es möglicherweise genau das, woran wir uns gewöhnen müssen: Schnee nur noch in Glöckchenform. Zugegebenermaßen ergeben die Schneeglöckchen allerdings zauberhafte Schneeflächen am Wegrand im Februar, oder?
Was blüht noch im Februar?
Außer Schneeglöckchen bestimmen derzeit die leuchtenden lila Krokusse das Bild am Wegrand. Diese beiden Frühblüher haben alles, was man so zum Wachsen und Blühen braucht, bereits in der Knolle bzw. Zwiebel parat. Deshalb geht es los, sobald die Tage länger werden. Ein bisschen Frost stört dabei nicht. Nur unter dem starken Regen der letzten Wochen haben die zarten Krokus-Blüten sichtbar gelitten.
Neben diesen auffälligen Blüten, entdeckt ihr bei genauem Hinschauen auch schon viele unscheinbare Blüher: Hier seht ihr, dass im Vergleich zu letztem Monat bereits recht viele Taubnesseln aufgeblüht sind, ebenso das Hirtentäschelkraut. Besonders hübsch ist auch die kaum 10 cm hohe Vogelmiere, die ihr in ihrer Zart- und Schönheit wirklich nur seht, wenn ihr dicht heran geht. Die letzte Blüte, die ich gefunden habe, war die eines verwirrten Löwenzahns. Mal sehen, ob der jetzt tatsächlich ein Pusteblume bildet?!
Kleiner Blick in die Zukunft
Vor dem Blühen kommt in der Botanik normalerweise das Wachsen von Blättern und Stängeln. Deshalb kann ich euch heute schon ein paar Pflanzen sagen, mit denen wir es in den nächsten Monaten ganz sicher zu tun bekommen. Besonders auffällig sind die Pflanzen, die prominente Blattrosetten ausbilden. Dazu gehören Löwenzahn (li oben), Spitzwegerich (li unten) und die Stacheldistel (re.).
Andere Pflanzen erkennen wir an charakteristischen Blättern. So z.B. das kleine, ordentliche Viermännige Schaumkraut (Foto unten). Den Weichen Storchschnabel erkennt ihr an seinen tief gelappten, aber insgesamt doch fast runden Blättern. Mit dem Scharbockskraut werden wir es ganz bestimmt schon im März wieder zu tun bekommen: Seine dunkelgrünen Blätter sind ein bisschen unordentlich nierenförmig. Die Schafgarbe ist unverkennbar mit ihren zarten, federähnlichen Blättern, und auch beim Labkraut könnt ihr euch nicht vertun, weil seine Blättchen quirlartig in Etagen rund um den Stängel angeordnet sind.
Bei anderen Pflanzen ist es ein bisschen schwieriger, die Art anhand der Blätter im Februar zu bestimmen. So könnte ich euch nicht sagen, ob die mehrfach gefiederten Blättchen unten links und in der Mitte vom Wiesenkerbel oder von der Wilden Möhre sind. Eindeutig ist aber der stumpfblättrige Ampfer sowie die Mini-Brennnesseln in der Mitte. Auch der scharfe Hahnenfuß unten rechts ist bereits im Februar zu erkennen.
Tja dann, was soll ich sagen? Es bleibt spannend, was der Wegrand nächsten Monat so bietet. Schaut gerne wieder herein!