Ist das im Moment eine Pracht draußen, oder? Selbst bei strömendem Regen sorgt die Herbstfärbung der Bäume für Inseln aus Licht mitten im Grau und Braun! Lasst uns dieses Feuerwerk aus Farben und vergangenem Sonnenlicht genießen. Denn Bäume und Sträucher starten ins furiose, farbenglühende Saisonfinale, um danach in eine wohlverdiente Winterruhe überzugehen.
Aber warum tun sie das eigentlich?
Warum gibt es überhaupt Herbstfärbung?
Für die Bäume und Sträucher hat um diese Jahreszeit ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen. Die abnehmende Tageslänge zeigt ihnen, dass der Winter bevor steht. Also muss man als Baum oder Strauch zusehen, dass man jetzt seine Blätter los wird, weil die einem sonst zuallererst erfrieren, wenn es kalt wird. Was man als Baum dabei aber auf gar keinen Fall verlieren möchte, ist der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll. Also ziehen sie alles Chlorophyll aus den Blättern heraus und speichern es für nächsten Frühling im Stamm und in den Wurzeln. Oft, aber nicht immer, beginnt der Prozess außen am Blattrand, und setzt sich bis zu den Adern fort (Foto li). Manche Blätter, wie die Linde (Foto re), werden einfach immer heller, weil sie über die ganze Fläche Grün verlieren,
Woher kommen plötzlich die ganzen Farben?
Ganz einfach: Sie waren immer schon da. Das Grün hat nur alles überlagert, schließlich betreiben die Pflanzen damit Photosynthese. In dem Maße wie das Grün aus dem Blatt verschwindet, tauchen die anderen Farben auf. Und so erhalten wie dann ein so grandioses Feuer wie bei den Essigbäumen im Beitragsbild. (Für mich übrigens die einzige Jahreszeit, in der ich Essigbäumen eine Daseinsberechtigung zuspreche, denn ansonsten finde ich sie total hässlich. Das aber nur am Rande…)
Auch wundervoll in ihrer Herbstfärbung ist meine kleine Zaubernuss vor dem Haus (Foto re). Und natürlich der Amberbaum, über den ich auch schon einmal gebloggt habe.
Wenn es mal nicht ganz klappt mit der Herbstfärbung
Manchmal klappt das nicht so ganz mit der Rettung des Chlorophylls und der Herbstfärbung. Dann kam entweder der Herbststurm zu früh, oder eine kleine Verletzung des Blatts hat verhindert, dass das Grün über die Adern abtransportiert werden konnte. Schaut einmal genau hin, wenn ihr herbstgefärbte Blätter mit dunkelgrünen Flecken findet: Fast immer gibt es eine Unterbrechung der Transportwege Richtung Blattmitte. So erkennt ihr auf dem Foto links an dem „linkesten“ Blatt sehr schön die vier kleinen Gallen, die verhindert haben, dass das letzte Grün gerettet werden konnte.
Jedes Jahr im Herbst freue ich mich auch wieder über das leuchtende Rot der Essigbäume (wie ich nun weiß 😉 ) und denke darüber nach, ob ich mir nicht auch so einen Baum in den Garten holen soll und im Sommer bin ich dann wieder froh, es nicht getan zu haben. Sie sind wirklich nur im Herbst schön.
Dafür liebe ich unseren Amberbaum!
Allerdings wird er seit einem Umbau vor drei Jahren nicht mehr so leuchtend rot. Ob er nun zu geschützt steht? Oder hast du vielleicht eine andere Idee, woran das liegen kann?
Grüße Christina
Liebe Christina, Sonneneinstrahlung, Temperatur und auch Windexposition haben ihren Einfluss auf die Herbstfärbung! Wenn sich an den äußeren Bedingungen eures Amberbaums etwas geädert hat, kann das sicher Wirkung auf die Blattfärbung haben. Allerdings beobachte ich an dem Amberbaum in meinem Nachbargarten dies Jahr ebenfalls weniger leuchtendes Rot, obwohl sich da sonst nichts verändert hat. Also ist es vielleicht auch einfach von Jahr zu Jahr ein bisschen unterschiedlich?
Gruß Helene.
Danke dir!
Vielleicht haben wir ja bald wieder Glück mit der Färbung!
schön…