Es ist soweit: Die ersten Schneeglöckchen läuten in meinem Garten! Nach dem phänologischen Kalender markiert dieses Ereignis den Beginn des Vorfrühlings. Ich freue mich riesig!
Die Phänologie befasst sich mit periodisch wiederkehrende Erscheinungen in der Natur. Der daraus abgeleitete Kalender kennt insgesamt 10 Jahreszeiten, die von dem Erscheinen / Aufblühen / Reifen bestimmter Pflanzen eingeteilt werden. Ihr ahnt also direkt, dass die phänologischen Jahreszeiten regional sehr unterschiedlich sein können. Nehmen wir z. B. das Erblühen der Schneeglöckchen, welches den Vorfrühling einläutet. Das ist jetzt bei uns so, aber viele von euch stecken vermutlich noch im Winter fest, oder?
Euch sage ich heute voll Zuversicht: Keine Sorge, stattdessen Geduld, denn
der Frühling kommt auf jeden Fall! Ganz bestimmt! Bald…
An den phänologischen Vorfrühling schließt sich übrigens, wenn die Forsythien blühen, der Erstfrühling an, der mit der Apfelblüte wiederum in den Vollfrühling übergeht. Dann folgen Früh-, Hoch-, Spätsommer (Holunder-, Linden-, Heideblüte) und – wen wundert’s? – Früh-, Voll- und Spätherbst (Blüten der Herbstzeitlosen, Laubfärbung, Laubfall). Der Winter ist die längste Jahreszeit im phänologischen Kalender. Er beginnt, wenn das Laub gefallen ist, und endet, wenn Schneeglöckchen und Haseln blühen. Also jetzt. Jedenfalls hier 🙂
Ein Schneeglöckchen kommt selten allein
Hat man erst einmal – hungrig auf Frühling – die Augen weit geöffnet und sich auf die Suche nach Frühlingsboten gemacht, dann stößt man überall auf sie: Grünen Blattspitzen von Krokussen und Narzissen, Staudenknospen tief am Boden, oder sogar frühe Blüten. Neulich im Park steckten schon die Winterlinge ihre fröhlichen Köpfe mit den hübschen grünen Kragen in die Sonne (u. l.). Und an einer sonnigen Stelle unter den kahlen Büschen habe schon die ersten blauen Leberblümchen entdeckt (u. r.).
Jetzt seid ihr dran: Geht auf die Suche nach eurem regionalen Frühling und schreibt mir gerne, was ihr gefunden habt. Viel Spaß im Frühling!