Bei der Frage nach den Buchenblüten, geht es uns ja wie mit den Eichen: Wir schätzen die mächtigen Bäume, genießen der Grün des Laubs und haben alle schon mal Eicheln gesammelt und Bucheckern geknackt. Aber Blüten? Wer weiß schon, wie Buchen blühen? Das liegt natürlich auch daran, dass Buchen erst nach mehreren Jahren blühen, wenn sie schon recht groß sind und ihre Blüten nicht gerade vor unsere Nasen halten. Hin und wieder findet man allerdings auch Bäume, die genau das tun (das unter-die-Nase-halten), und dann lohnt es sich wirklich, einmal genau hinzuschauen. Am besten im Mai.
Ein Baum, zweierlei Buchenblüten
Auch Buchen haben männliche und weibliche Blüten, die einhäusig auf einem Baum wachsen. Die männlichen Blüten baumeln ziemlich gut sichtbar wie kleine braungelbe Pompons unter den Zweigen. Sie bestehen im Wesentlichen aus vielen, vielen Staubgefäßen, die büschelförmig in runden Kätzchen (von Eichen, Haseln, Erlen kennen wir eher würstchenförmige) zusammengefasst sind (Foto oben). Sind sie verblüht, fallen sie einfach vom Baum und bedecken dann zu Tausenden den Waldboden (re.). Da bei Buchen der Wind die Bestäubung der Blüten übernimmt, braucht es schlicht etwas mehr Blütenstaub als z.B. bei Taubnesseln, die zielgenau von Insekten bestäubt werden.
Blüten wie Bucheckern
Nun kommen wir zu den weiblichen Buchenblüten, die – wie so oft in der Natur – viel unscheinbarer, aber auch viel interessanter sind als die Herren 😉 : Man muss ein bisschen suchen, um sie an der Oberseite der Zweige zu finden, denn es gibt viel weniger von ihnen als von den männlichen Kollegen. Die weiblichen Blüten sind 8-10 mm kleine zottelige grün-rötliche Kapseln, an deren Spitze ihr bei genauem Hinschauen, zwei gespaltene hellgrüne Narben herausragen seht. Gibt es zwei Narben, dann bedeutet das, es gibt auch zwei Samenanlagen, also zwei Samen, sprich zwei Bucheckern in einer Hülle. Und das, liebe Leser, wissen viele von euch spätestens schon seit letztem Herbst, nicht wahr?
So, und weil ich diese Buchenblüten so hübsch finde, möchte ich euch noch dieses schöne Bild einer blühenden Blutbuche zeigen. Auch wenn alles errötet ist, erkennt ihr deutlich die dunkelroten weiblichen Blüten eher oben und die baumelnden „fluffigen“ Pompons unten.
Danke für die Beschreibung und die Bilder
Toller Beitrag, vielen Dank.
Ich freue mich – danke für die Rückmeldung.