Ich wollte meinen Augen nicht trauen: Da hatte doch tatsächlich eine Spinne ihr Netz gebaut zwischen meiner Hochzeitstagsrose und dem Fenstergriff! Ziemlich schnell wurde sogar klar, um welche Spinnenart es sich handelt – die Sektorspinne. Woran man das sieht? Die Sektorspinne hat ein charakteristisches Netz, in dem stets ein „Tortenstück“ (ein Sektor) fehlt. Durch den von Querfäden freien Sektor läuft immer ein langer radialer Faden von der Netzmitte ins Versteck der Spinne. Um den Aufbau des Netzes zu verdeutlichen, wende ich einen kleinen Zaubertrick an: Man nehme eine Wasser gefüllte Sprühflasche für Blumen, murmle ein paar magische Wörter (jedenfalls für den Fall, dass Kinder dabei sind …), mache zweimal pfffft pfffft mit der Flasche und – oh Wunder – es erscheint ein Spinnennetz. Sichtbar gemacht durch viele, viele, winzig kleine Tröpfchen. Von zahlreichen, zart glitzernden und funkelnden Spinnennetzen umsponnen, gewinnt selbst das hässliche Gitter vor unserem Fenster eine gewisse Schönheit.