Auftritt: Efeu

Efeu nimmt man ja gewöhnlich einfach so hin. Er ist eben da. Umrankt manchmal Bäume, bedeckt den Boden, hängt mehr oder weniger dekorativ über Mauern und klettert an Fassaden hoch. Aber jetzt im Herbst kommt der große Auftritt des Efeus. Auf einmal sehen wir da nämlich diese grünlich gelben, kugeligen Blütendolden, die über den dunkelgrünen Blättern wippen. Und werfen wir außerdem mal einen Blick auf diese Blätter, unter den wippenden Blüten – die sehen ja ganz anders aus, als man Efeu so kennt! Wir sind 3-5 lappige Blätter gewöhnt, und unter den Blüten gibt’s gar keine lappigen Blätter, stattdessen sind sie mehr rautenförmig. Das hat alles seine Richtigkeit: Efeu blüht erst nach 8-10 Jahren zum ersten mal, und seine Blütentriebe unterscheiden sich nicht nur durch die anders gestalteten Blätter, sondern auch dadurch, dass sie keine Haftwurzeln haben wie seine anderen Zweige, die es dem Efeu ermöglichen, an Bäumen und Hauswänden emporzuklettern. Die Blütentriebe müssen nicht klettern. Die Pflanze breitet sie aus, und bietet so eine herrliche Nektarauslage für viele, viele Insekten. Da Efeu erst so spät blüht, ist er eine besonders wertvolle Nektarquelle. Übrigens sieht man auf dem Bild unten links nicht nur die Blüten, sondern auch die Knospen (Kugeln zwischen den Blüten) und die reifenden Früchte (Dolde oben rechts). Aus den Früchten werden schwarze Beeren, die für unsereinen giftig sind. Insgesamt sind Knospen-, Blüten- und Fruchtstand aber sehr dekorativ und bestens für herbstliche Kränze und Sträuße geeignet.

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